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03.12.2020: Gott ist Geist
„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,24; H. Menge).
Als Gott den Menschen erschuf und ihm deinen eigenen Geist einhauchte, wurde er eine lebendige Seele. Diese Seele stand zwischen Geist und Leib und hatte die Wahl, sich entweder dem Geist und damit Gott oder dem Fleisch und seinen Begierden zuzuwenden. Als sich der Mensch im Sündenfall dem Einfluss des Geistes widersetzte, wurde er zum Sklaven des Leibes. Dadurch wurde sein Geist völlig verfinstert.
In der göttlichen Wiedergeburt erfährt dieser Geist eine Neubelebung. Er wird von oben neu geboren. Dieses neue Leben und die Gemeinschaft mit Gott verlangen eine dauernde Hingabe unseres Geistes an den Geist Gottes. Der Geist ist der tiefste, verborgenste Ort des Menschen. Psalm 51 drückt das so aus: „Du hast Gefallen an Wahrheit (= Aufrichtigkeit) im innersten Herzen, und im Verborgenen lässt du mich Weisheit erkennen“ (Ps. 51,8). Oder Jeremiah: „Ich will mein Gesetz in ihr Herz (Inneres) legen“ (Jer. 31,33). Und in Jesajah lesen wir: „Von Herzen begehre ich dein des Nachts; dazu mit meinem Geist in meinem Innern wache ich frühe zu dir“ (Jes. 26,9). Die Seele muss sich in die Tiefe dieses verborgenen Geistes versenken und in ihm das Verlangen nach Gott wecken.
Gott ist Geist, heilig und wunderbar. Durch den Geist, den er uns gegeben hat, können wir Gemeinschaft mit ihm haben. Leider hat die Sünde diese Fähigkeit weitgehend verschüttet, ja beinahe erstickt, und ihre Wiederherstellung ist nur soweit möglich, als sich die Seele stille vor Gott beugt und seinen Heiligen Geist an unserem Geist wirken lässt. Gott will unser innerstes Wesen, den Geist, der viel tiefer liegt als unsere Gedanken und Gefühle, wieder dazu bringen, ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten.
„Der Vater sucht, die ihn also anbeten.“ Wenn wir auf den HErrn warten und vertrauen, wird uns sein Heiliger Geist alles lehren. Warte in dieser stillen Stunde ruhig auf Gott und öffne dich unter gläubiger Hingabe deines Herzens dem sanften Wirken seines Geistes. Sprich Worte, wie diese aus:
„Meine Seele ist stille zu Gott“ (Ps. 62,2).
„Mein Herz verlangt nach dir in der Nacht, auch sehnt sich mein Geist nach dir in meinem Inneren …“ (Jes. 26,9).
„… auf dich warte ich den ganzen Tag“ (Ps. 25,5).