Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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16.12.2020: Die Verborgenheit des HErrn

„Gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich“ (Matthäus 6,6).

Wie sehr sehnte sich Jesus Christus danach, dass seine Jünger Gott als ihren Vater kennen und in verborgener Gemeinschaft mit ihm leben würden. Er selbst betrachtete diese Gemeinschaft mit seinem Vater für sein eigenes Leben nicht nur als unentbehrlich, sondern als das höchste Glück. Darum liegt es ihm auch so sehr daran, dass wir erkennen, dass ohne den täglichen Verkehr mit dem Vater, der im Verborgenen auf uns wartet, niemand ein wahrer Jünger sein kann.

Gott ist ein Gott, der sich vor der Welt und vor allem, was zu dieser Welt gehört, verbirgt. Und er möchte auch uns sowohl von der Welt als auch von uns selber frei machen. Dafür bietet er uns den tiefen Frieden an, der uns aus der verborgenen, innigen Gemeinschaft mit ihm erwächst. Möchten die Kinder Gottes das doch besser verstehen! Gläubige des Alten Testamentes haben diese Erfahrung gekannt und sich darüber gefreut: „Du bist mein Schirm“ (Psalm 32,7). „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HErrn: Mein Gott, auf den ich hoffe“ (Psalm 91,1–2). „Das Geheimnis des HErrn ist unter denen, die ihn fürchten“ (Psalm 25,14).

Wie viel mehr sollten die Christen des Neuen Bundes diesen verborgenen Umgang mit Gott über alles schätzen, sagt doch die Heilige Schrift: „Ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott“ (Kolosser 3,3).

Sobald wir diese Wahrheit im Glauben annehmen, wird uns die freudige Gewissheit zuteil, dass dieses mit Jesus Christus in Gott und unter seiner göttlichen Obhut verborgene Leben, außer Gefahr ist und von keinem Feind überwunden werden kann. Lasst uns deshalb im Vertrauen zu unserem verborgenen Gott Tag für Tag durch Gebet die Erneuerung unseres geistlichen Lebens suchen.

Weil wir mit Jesus Christus gestorben sind, mit ihm zu gleichem Tod gepflanzt sind und auch seiner Auferstehung gleich sein werden (Römer 6,5), wissen wir, dass auch die Wurzeln unseres täglichen Lebens – wie diejenigen eines Baumes unter der Erde – tief in Gott verborgen sind. Mach es dir beim Beten zur Gewohnheit, zu dir zu sagen: „Ich weiß, dass ich jetzt mit Gott allein bin und dass er nach seiner Verheißung bei mir ist.–

„Denn er wird mich bergen in seiner Hütte am Tag des Unglücks, er wird mich verbergen im Verborgenen seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich erhöhen“ (Psalm 27,5).