Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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25.12.2020: Die Sünde

„Ja, die Gnade unseres HErrn hat sich überschwänglich wirksam an mir erwiesen zusammen mit dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus wurzeln. [15] Zuverlässig ist das Wort und wert, dass alle es annehmen: »Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten«, unter denen ich der erste (= vornehmste) bin“ (1.Timotheus 1,14–15).

So oft wir das stille Kämmerlein betreten, wollen wir daran denken, dass unsere Einstellung zur Sünde im allgemeinen und zu uns persönlich als erlöste Sünder unsere Beziehung zu Gott entscheidend beeinflusst.

Wenn uns die Sünde im Anblick seiner Heiligkeit auf der einen Seite erschreckt, so bewirkt sie im Gedanken an Gottes Wort Seligkeit und Freude, denn er ist es, der gesagt hat: „Heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der HErr, der euch heiligt!“ (3.Mose 20,7–8).

Die Sünde forderte nicht nur die Liebe Gottes heraus, die seines eigenen Sohnes nicht verschonte, sondern sie ließ Jesus Christus ans Kreuz gehen und enthüllt uns dadurch die Tiefe und Kraft seiner Liebe. Und wenn wir einmal in der himmlischen Herrlichkeit sein werden, wird unser von Sünde befreites Selbst Gott in alle Ewigkeit lobpreisen.

Wir wollen nie vergessen, dass unsere persönliche Beziehung zu Jesus Christus auf der Tatsache der Sünde beruht und dass es Gottes Absicht ist, uns durch unsere tägliche Gemeinschaft mit ihm von der Sünde und ihrer Macht völlig zu befreien, uns zu bewahren, in sein Bild umzugestalten und mit seiner göttlichen Liebe zu umhüllen.

Das Nachdenken über die Sünde hält uns gebeugten Herzens zu seinen Füßen und bewahrt uns die Demut der Anbetung.

Das Nachdenken über die uns ständig umgebende und in Versuchung führende Sünde zwingt uns zu ernsthaftem Gebet um den Glauben, der uns in Jesus Christus birgt.

Das Nachdenken über die Sünde macht uns Jesus Christus unaussprechlich wertvoll und jeden Augenblick von seiner Gnade abhängig und gibt uns das Recht, „in allem weit zu überwinden um deswillen, der uns geliebt hat“ (Römer 8,37).

Das Nachdenken über die Sünde ruft uns auf, Gott mit einem „geängstigten und zerschlagenen Herzen, das Gott nicht verachten wird“ (Psalm 51,19) zu danken und es bewirkt in uns jenen zerschlagenen und demütigen Geist, in dem Gott gerne wohnt.

Im verborgenen Kämmerlein dürfen wir in besonderer Weise die göttliche Kraft der großartigen Verheißung erfahren:

„Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. … Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht!“ (1.Johannes 1,7; 3,6).