Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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16.02.2021: Wie Gott vergibt

„Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der sich an uns verschuldet! Und führe uns nicht in Versuchung!“ (Lukas 11,4; H. Menge).

Die Vergebung der Sünde ist das allumfassende Geschenk, durch das Gott in seiner Gnade dem Sünder die Freiheit schenkt und ihm seine Liebe und sein Wohlgefallen zuwendet. Die Sündenvergebung stärkt unser Vertrauen zu Gott und ist die Quelle unserer Erlösung. Sie ist die Ursache unserer steten Dankbarkeit an jedem neuen Tag unseres Lebens. Gott möchte – und unsere Seelen spüren wohl, wie nötig es ist –, dass wir alle Tage mit ihm als solche leben, deren Sünden vergeben sind und die im Bewusstsein seiner Gegenwart ihren Alltag gestalten.

Weil wir so mit Gott in dieser vollen Gewissheit der Sündenvergebung leben, ist es sein Verlangen, dass wir auch im Umgang mit unseren Mitmenschen als solche leben, denen bedingungslos vergeben worden ist. Wir können unsere Aufrichtigkeit auf keine Weise besser beweisen, als indem wir denen, die uns verletzt haben, ebenso völlig und willig vergeben, wie Gott uns vergeben hat.

Wie klar hat das unser HErr Jesus Christus gesagt! Im „Vaterunser“ werden wir aufgefordert, jeden Tag zu beten: „… und vergib uns unsere Sünden (Schuld), wie wir unseren Schuldigern vergeben.“ Und am Schluss sagt der HErr: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, dann wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben, [15] Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben“ (Matthäus 6,14–15). Nach der großen Verheißung in Markus 11,24 – „Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr es empfangen werdet, so wird es euch werden“ – folgt das Wort: „Und wenn ihr steht und betet, dann vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt“ (Markus 11,25). Als Petrus fragte (Matthäus 18,21): „HErr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben?“, antwortete ihm der HErr: „Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.“ Dann folgt das Gleichnis von dem Knecht, dem der König seine Schuld erließ, der aber seinem Mitknecht kein Erbarmen zeigte. Auf seines Königs Frage hin: „Solltest du denn dich nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?“, wurde er den Peinigern überantwortet (Matthäus 18,33–34). Deshalb die Warnung Jesu Christi: „Also wird euch mein himmlischer Vater auch tun, so ihr nicht vergebt von eurem Herzen ein jeglicher seinem Bruder seine Fehler“ (Matthäus 18,25).

Lasst uns täglich daran denken: Wie ich jeden Tag Gottes Vergebung nötig habe, will ich täglich bereit sein, meinem Bruder zu vergeben. Gott verleihe uns die Gnade, es auch wirklich zu tun!