Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

EGV-SW

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Liebe zu den Glaubensgeschwistern

Hier geht es zurück zur „Übersicht“.


19.02.2021: Der Geist der Liebe

„Die Frucht des Geistes dagegen besteht in Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, [23] Sanftmut, Beständigkeit (oder: Festigkeit); …“ (Galater 5,22–23 a).

„… denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Selbstzucht | Besonnenheit“ (2.Timotheus 1,7).

Unsere Liebe, die die Frucht des Heiligen Geistes ist, besteht nicht nur in der Erkenntnis von und aus dem Glauben an Gottes Liebe, wie sie uns in unserer Erlösung offenbart worden ist. Nein, ihre Bedeutung reicht viel tiefer. Unsere Liebe beruht auf der Tatsache, dass Gottes Liebe durch den Heiligen Geist nicht nur als eine Erfahrung oder ein Gefühl in unsere Herzen ausgegossen ist (vgl. Römer 5,5), sondern uns vielmehr in Besitz nimmt, uns leitet, bewacht und inspiriert. Diese Liebe ist eine göttliche Lebenskraft, eine Fähigkeit der Seele, durch die der Mensch fühlt und weiß, dass Gott gut ist. Die Beschaffenheit dieser Liebe ist dergestalt, dass sie die Gesetze der göttlichen Liebe in sich trägt und dadurch seine Gebote mühelos halten kann. „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1.Johannes 5,3). Wenn Gott entsprechend seiner Verheißung sein Gesetz in unser Herz schreibt, dann bedeutet dieses Gesetz in seiner Gesamtheit Liebe. Die Liebe beherrscht das Leben eines Gott völlig geweihten Menschen und wacht über seinen Gedanken und Handlungen. Die göttliche Liebe gleicht einem kleinen Heiligtum im Herzen eines Menschen, aus dem einem Gotteskind Kraft zufließt, um allezeit im Gehorsam zum inneren Liebesgesetz in der Liebe Gottes zu leben. Diese heilige Liebe schließt Gemeinschaft mit Gott, Verbindung mit Jesus Christus und Liebe zu den Glaubensgeschwistern mit ein.

Wie kann diese Erfahrung zu der unsrigen werden? Nur durch Glauben. Das Hauptmerkmal des Glaubens der Blinden und Aussätzigen, die Jesus Christus aufsuchten, um von ihm geheilt zu werden, war das Wissen um ihre eigene Ohnmacht und die Unfähigkeit, sich selbst zu helfen. Wenn Gott unsere Augen öffnet und wir erkennen, dass die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist bereits in unsere Herzen ausgegossen ist und uns befähigt, seine Gebote zu halten und die Glaubensgeschwister zu lieben, dann lasst uns in schweigender Ehrfurcht uns vor Gott beugen und die Liebe anbeten, die von unseren Herzen Besitz ergriffen hat, bis unser Glaube aufs gewisseste sagen kann: „Ja, Gott hat tatsächlich den Geist der Liebe in mein Herz ausgegossen. In der Kraft des Geistes kann und will ich Gott und meine Mitmenschen lieben!“