Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

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3. Die Stellung des Menschen im Plan Gottes

„Der Himmel ist der Himmel des Allherrn, die Erde aber hat er den Menschen gegeben“ (Ps. 115,16; H. Menge).

Gott hat den Himmel als Wohnung für sich erschaffen — vollkommen, herrlich und heilig. Dem Menschen hat er die Erde als Wohnstätte zubereitet. Wohl war sie von Anfang an sehr gut (1.Mose 1,31), doch stand sie erst am Anfang ihrer Entfaltung und war auf weitere Pflege angewiesen. Der Mensch sollte die Schöpfung „bebauen und bewahren“ (1.Mose 2,15) Das, was Gott erschaffen, sollte der Mensch weiterführen und vollenden.

Nehmen wir als Beispiel das Eisen oder die Kohle, die die Erde birgt, den Dampf, der im Wasser verborgen ist. Dem Menschen blieb es vorbehalten, sie zu entdecken und zu gebrauchen, sodass heute ein ganzes Netz von Eisenbahnen die Erde umspannt und große Schiffe die Meere durchqueren. Gott hatte dieses alles dazu erschaffen, dass es benutzt würde, doch machte er Entdeckung und Gebrauch von der Weisheit und dem Fleiß des Menschen abhängig. Was die Erde mit ihren Städten und Dörfern, ihren Kornfeldern und Obstgärten heute ist, verdankt sie dem Menschen. Das Werk, das Gott zubereitet und begonnen, sollte der Mensch im Einklang mit Gottes Absichten weiterführen. Er ist, wie uns die Natur lehrt, zum Mitarbeiter Gottes berufen worden, damit er das Werk der Schöpfung seinem vorherbestimmten Ziel entgegenführe. Dass heute vieles nicht mehr so ist, wie Gott, der Schöpfer, es haben will, hängt damit zusammen, dass der Mensch zum Sünder wurde. Der Mensch löste sich von Gott, er trennte sich von seiner Lebens- und Segensquelle. Deshalb ist er nicht mehr in der Lage als Repräsentant Gottes die Eigenschaften Gottes in der Schöpfung zu leben. Vielmehr missbraucht er die ihm anvertraute Schöpfung.

Diese Ordnung, dass der Mensch in Übereinstimmung mit dem Plan und Willen Gottes die Sache Gottes weiterführen soll, gilt auch für das Reich der Gnade, für die Gemeinde Jesu Christi. Im Wunder der Erlösung hat Gott die Kraft des himmlischen Lebens und die Fülle der geistlichen Segnungen enthüllt. Seinem Volk aber hat er es anvertraut, diese Segnungen zu verkündigen und die Menschen zur Teilhaberschaft an ihnen aufzurufen. Gott sendet nicht seine Engel, damit sie diese Aufgabe ausführen, sondern er will uns, die wir an ihn glauben und mit ihm leben, dazu gebrauchen.

Mit welchem Fleiß suchen die Menschen dieser Welt nach den Schätzen der Erde, die Gott zu ihrem Nutzen darin verborgen hält! Sollten die Kinder Gottes im Suchen nach den verborgenen Schätzen des Himmels nicht ebenso fleißig und treu sein, damit der aus ihnen kommende Segen der Welt ebenfalls zugänglich werde? Anhaltende Fürbitte des Volkes Gottes wird es bewirken, dass sein Reich kommt und sein Wille auf der Erde geschieht wie schon im Himmel!

„Lieber himmlischer Vater! Du hast uns Menschen eine unvergleichlich hohe Stellung eingeräumt und uns deine großartige Schöpfung anvertraut. Präge es tief in unsere Herzen ein, dass dein Ziel nur durch die Verkündigung des Evangeliums und durch die Fürbitte deiner Gemeinde erreicht werden kann. Wir bitten dich um Jesu Christi willen! Amen.“