Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

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5. Gott sucht Fürbitter

„… und weil er sah, dass kein Mann (zur Rettung) da war, und er sich verwunderte, dass niemand sich ins Mittel legte, da musste sein eigener Arm ihm helfen, und seine Gerechtigkeit musste seine Stütze werden“ (Jes. 59,16; H. Menge).

„Und er sieht, dass niemand da ist, und verwundert sich, dass niemand ins Mittel tritt. Darum hilft er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit steht bei ihm“ (Jes. 59,16; Luther 1912).

Von Anfang an hatte Gott unter seinem Volk Fürbitter, auf deren Gebet er hörte und seinem Volk Hilfe und Befreiung schenkte. Das Bibelwort aus Jes. 59,16 erinnert uns allerdings an eine Zeit, in der sich Gott vergeblich nach einem Fürbitter umgesehen hat. Darüber verwunderte er sich. War denn wirklich kein Mensch zu finden, der an Gottes befreiende Macht glaubte, und, von Liebe zu seinem Volk durchdrungen, betend für dasselbe eintrat? Wäre damals ein Fürbitter aufgestanden, hätte Gott Befreiung verschafft. Ohne einen solchen jedoch musste er das Gericht vollziehen (siehe auch Jes. 64,6; Hes. 22,30–31).

Wie überaus wichtig ist die Stellung, die der Fürbitter im Reich Gottes einnimmt! Da ist es doch wirklich verwunderlich, dass sich so wenige Menschen diese Vollmacht aneignen, seine Kraft in Anspruch nehmen und seine Segnungen auf diese Welt herabflehen.

Lasst uns unsere Lage einmal genau betrachten! Seitdem Gott in seinem Sohn die Neuschöpfung vollendet und Jesus Christus seinen Platz auf dem Thron Gottes eingenommen hat, liegt die Aufgabe der Ausbreitung seines Evangeliums und des Gemeindebaus ausschließlich in den Händen der Menschen. (Der HErr sendet dazu nicht seine Engel!) Im Himmel lebt Jesus Christus „immerdar und bittet für sie“ (Hebr. 7,25)! Das Gebet bedeutet für ihn die höchste Ausübung des ihm als königlichem Hohenpriester auf dem Thron zustehenden Vorrechtes. Vom Himmel aus sucht er die Gemeinschaft mit den seinen auf der Erde. In göttlicher Herablassung hat es Gott gefallen, die Wirkungen des Geistes von den Gebeten seines Volkes abhängig zu machen. Deshalb wartet er auf unsere Fürbitte. Sie enthüllt ihm den wahren Zustand unserer Herzen und das Maß unserer Bereitschaft, seinen Heiligen Geist zu empfangen.

Gott regiert die Welt und seine Gemeinde durch die Gebete seines Volkes. Dass er die Ausbreitung des Evangeliums und damit verbunden seines Königreiches so weitgehend von der Gebetstreue seines Volkes abhängig macht, ist absolute Wirklichkeit, wenn es auch ein unergründliches Geheimnis bleibt. Ja, Gott sucht Fürbitter. In seiner Gnade macht er sein Werk von ihnen abhängig. Darum wartet er auf sie.

„Lieber Vater im Himmel! Du forderst uns auf, durch Treue in Gebet und Fürbitte an der Ausbreitung deines Reiches mitzuwirken. Schenke uns eine derart tiefe Einsicht in die Herrlichkeit dieser hohen Berufung, dass sie uns befähigt, uns von ganzem Herzen diesem gesegneten Dienst zu weihen! Um Jesu Christi willen! Amen.“