Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

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7. Fürbitter, wie Gott sie sucht

„»Über deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch keinen Augenblick schweigen sollen.« Ihr, die ihr den HErrn erinnern sollt: gönnt euch keine Ruhe [7] und gewährt auch ihm keine Ruhe, bis er sich dazu bereit macht und Jerusalem zu einer Berühmtheit (oder: Lobpreis) auf der Erde macht“ (Jes. 62,6–7; H. Menge).

In früheren Jahrhunderten setzte man Wächter auf die Mauern einer Stadt, die beauftragt waren, ihrer Obrigkeit kommende Gefahren zu melden. Gott ernennt Wächter nicht nur den Menschen zur Warnung – oft wollen sie gar nicht hören –, sondern auch, um ihn zur Hilfe zu rufen, wenn sie in Not sind oder vom Feind bedroht werden. Diese Wächter haben ein besonderes Merkmal: den ganzen Tag und die ganze Nacht sollen sie auf keinen Fall schweigen, bis dass Errettung eingetroffen ist. Im Glauben dürfen sie mit Gewissheit darauf zählen, dass Gott ihre Gebete erhören wird.

Das ist auch der Sinn der Worte Jesu: „Sollte Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?“ (Lk. 18,7). Aus jedem Land ertönt die Klage, die christliche Gemeinde habe unter der Beeinflussung der Mächte dieser Welt und wegen der daraus entstandenen Verweltlichung ihren Einfluss auf ihre Glieder verloren. Der Mehrzahl der Christen fehlt in der Tat das Ernstnehmen des Rufes Jesu Christi, sich an der Ausbreitung seines Reiches zu beteiligen, und wie selten wird die Kraft des Heiligen Geistes erfahren!

Bei Aussprachen über die Frage, wie bei Jung und Alt das Interesse für Bibelstudium gefördert oder die Liebe und Begeisterung für den Gottesdienst geweckt werden könnte, erheben sich nur wenige Stimmen für die unerlässliche Notwendigkeit der Kraft des Heiligen Geistes für das Predigtamt und für die Mitgliedschaft innerhalb der christlichen Gemeinde. Auch gibt selten jemand der Überzeugung und dem Bekenntnis Ausdruck, dass es der Mangel an wahrhaftigen Gebeten ist, der eine stärkere Wirkung des Geistes verhindert, ja fast unmöglich macht, und dass nur durch gemeinsames, inbrünstiges Gebet eine Änderung herbeigeführt werden könnte. Wenn es je eine Zeit gegeben hat, in der die Auserwählten Gottes Tag und Nacht zu ihm schreien sollten, dann die heutige.

Möchtest du dich nicht für diesen wunderbaren Dienst der Fürbitte zur Verfügung stellen und es als das höchste Vorrecht deines Lebens betrachten, ein Kanal zu sein, durch dessen Gebete Gottes Segnungen auf diese Erde herabfließen?

„Lieber und barmherziger Vater im Himmel! Du selbst musst dir Fürbitter nach deinem Herzen erwecken. Gib uns Männer und Frauen als Wächter, die Tag und Nacht nicht schweigen, bis dein Volk auf dieser Erde wieder ein Lobpreis deines Namens geworden ist. Und lehre uns beten, so wie es dir gefällig ist. Um Jesu Christi willen! Amen.“