Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

Hier geht es zurück zur „Themen-Übersicht“.
Hier geht es zurück zur „Kapitel-Übersicht“.


8. Die Schule der Fürbitte

„Er hat in den Tagen seines Fleisches (= Erdenlebens) Gebete und flehentliche Bitten mit lautem Schreien (= Klageruf) und Tränen vor den gebracht, der ihn vom Tode zu erretten vermochte, und hat auch Erhörung gefunden (und ist) aus seiner Angst (befreit worden) …“ (Hbr. 5, 7; H. Menge).

„Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert zu dem, der ihm von dem Tode konnte aushelfen; und ist auch erhört, darum dass er Gott in Ehren hatte“ (Luther 1912).

Jesus Christus, das Haupt, ist Fürsprecher im Himmel. Wir, die Glieder seines Leibes sind seine Mitarbeiter auf der Erde. Denke ja niemand, es habe Jesus Christus nichts gekostet, Fürsprecher zu werden. Er könnte dann nicht unser Vorbild sein. Lesen wir, was in Jes. 53,10–12 von ihm geschrieben steht: „Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Samen haben. Darum, dass seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und ich will ihm große Menge zur Beute geben, darum, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat.“ Beachte diese dreimalige Betonung der völligen Hingabe seines Lebens, seiner Seele!

„Sein Leben in den Tod geben“ – so lautet die göttliche Deutung der Fürbitte. Jesus Christus blieb dieser Weg nicht erspart, sonst wäre sein Opfer und Gebet bei Gott ohne Einfluss gewesen. Diese Selbsthingabe im Leben und im Sterben, mit dem Ziel, dass Verlorene gerettet würden, war eine Offenbarung des Heiligen Geistes, der die Vollmacht besitzt, bei Gott durchzudringen.

Wenn wir als Gehilfen und Mitarbeiter des HErrn Jesus Christus an der Vollmacht seiner Fürbitte teilhaben wollen, dann muss es, um dieser einen hohen Aufgabe willen, auch bei uns zu dieser „Arbeit der Seele“ und dieser Hingabe unseres Lebens mit all seiner Lust kommen. Fürbitte erträgt kein bloß vorübergehendes Interesse, sie muss Gegenstand einer starken, ständig sich vertiefenden Sehnsucht werden, der unser Leben und Wirken vor allem gehört. Auf einem solchen Leben der Hingabe und der Selbstaufopferung liegt die wunderbare Verheißung der Vollmacht zur Fürbitte (vgl. Apg. 15,26; 20,24; Php. 2,17; Of. 12,11).

Je länger wir diese segensreiche Wahrheit betrachten und darüber nachdenken, was es heißt, diese Vollmacht zur Ehre Gottes und zur Errettung von Menschen auszuüben, umso tiefer wächst in uns die Überzeugung, dass es sich wohl lohnt, alles aufzugeben, um mit Jesus Christus an seinem Werk der Fürbitte teilzuhaben.

„Lieber Heiland Jesus Christus! Lehre uns, wie wir mit dir eins werden können in der Fürbitte für die Menschen, die du dir teuer erkauft hast. Erfülle uns und alle Heiligen so mit deiner Liebe, dass sie uns befähigt, dafür einzutreten, dass die Vollmacht des Heiligen Geistes auch unter uns bekannt wird. Wir bitten dich, um deines Namens willen! Amen.“