Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

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17. Fürbitte für einzelne Menschen

„Aber geschehen wird es an jenem Tage: da wird der HErr ein Getreidedreschen veranstalten von der Ähre (d. h. den Kornfeldern) des Euphratstromes bis zum Bach Ägyptens; und ihr werdet (wie bei der Nachlese) einzeln zusammengelesen werden, ihr Kinder Israel“ (Jesajah 27,12; H. Menge).

„… und ihr, Kinder Israel, werdet versammelt werden, eines nach dem andern“ (Luther 1912).

Jedes Glied übt in unserem Körper seine ihm bestimmte Funktion aus. Auch in der Gesellschaft und in der Gemeinde Jesu Christi sollte es so sein, dass die einzelnen Glieder zusammenarbeiten und bei allem, was sie tun, stets das Wohlergehen und die höchste Vollendung des Ganzen erstreben.

In der christlichen Gemeinde hört man immer wieder die Ansicht, die Errettung von Menschen sei Angelegenheit der Pfarrer, Pastoren und Prediger, dabei haben gerade sie im allgemeinen mehr mit der ganzen Gemeinde als mit einzelnen Menschen zu tun. Hier liegt der Ursprung einer zwiefachen Not. Der einzelne Gläubige weiß kaum mehr, wie wichtig sein persönliches Zeugnis ist, sowohl zur Erhaltung und Stärkung seines eigenen geistlichen Lebens als auch zur Gewinnung von Menschen. Unbekehrte Menschen erleiden unermessliche Verluste, weil ihnen Jesus Christus nicht durch jeden Gläubigen, dem sie begegnen, nahegebracht wird. Wie selten setzt sich jemand für den Gedanken der Fürbitte für die Menschen unserer Umgebung ein! Und doch, was könnte es für unsere Gemeinde und ihre Missionsaufgabe bedeuten, wenn die Fürbitte im Leben der Christen zu der ihr gebührenden Stellung erhoben würde! Wann endlich werden die Christen die große Wahrheit erfassen, dass Gottes Wirken im Himmel unser Gebet auf der Erden zur Bedingung macht? Sobald wir darüber ernstlich nachdenken, werden wir erkennen, dass der Fürbitte für die Bekehrung von Menschen die größte Bedeutung zukommt. Doch sind alle eigenen Anstrengungen ohne die Kraft des Heiligen Geistes, die uns als Antwort auf unser Gebet verheißen ist, vergeblich. Wenn sich Pfarrer, Pastoren, Prediger und Gemeindeglieder zu gegenseitiger Fürbitte und zum Zeugendienst verbünden würden, würde die Gemeinde wachsen und jedes Glied bald seine persönliche Aufgabe erkennen.

Wie kann dieser Geist der Fürbitte in uns neu lebendig werden? Ein Gläubiger, der ein gewisses Verständnis für die Notwendigkeit und die Kraft der Fürbitte bekommen hat, sollte als erstes mit der Fürbitte für einzelne Menschen beginnen: Bitte für deine Kinder, deine Verwandten, deine Freunde, für alle Menschen, mit denen dich Gott zusammenführt. Und wenn du dabei den Eindruck gewinnst, es würde dir an der nötigen Vollmacht fehlen, dann beuge dich in Demut über dieser Entdeckung und bringe sie im Vertrauen vor Gottes Gnadenthron. Gott will, dass jedes erlöste Gotteskind für die verlorenen Menschen einsteht. Fürbitte ist lebenswichtiger Atem eines gesunden Christenlebens, ein Beweis göttlicher Wiedergeburt.

Und dann bitte Gott ganz ernstlich und anhaltend um die Kraft des Heiligen Geistes für dich und seine Kinder, damit die Vollmacht der Fürbitte die Stellung einnehme, die Gott zur Ehre gereicht.