Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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... zum Thema: Fürbitte

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28. Fürbitte bei Tag und Nacht

„Sollte Gott aber nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er es mit ihnen verziehen?“ (Lukas 18,7; Luther 1912).

„Sollte nun Gott nicht auch seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, auch wenn er Langmut bei ihnen übt?“ (Lukas 18,7; H. Menge).

Als Nehemiah Nachrichten erhalten hatte von dem Ausmaß der Zerstörung Jerusalems, schrie er zu Gott: „Ach HErr, du Gott des Himmels, du großer und furchtbarer Gott, der du denen, die dich lieben und deine Gebote halten, Bundestreue und Gnade bewahrst: [6] lass doch deine Ohren aufmerken und deine Augen geöffnet sein, dass du das Gebet deines Knechtes vernimmst, welches ich jetzt Tag und Nacht für die Kinder Israel, deine Knechte, vor dir bete und in dem ich die Sünden bekenne, die wir Israeliten gegen dich begangen haben! Denn auch ich und meines Vaters Haus haben gesündigt“ (Nehemiah 1,5–6). Von den Wächtern auf Jerusalems Mauern verlangte Gott, dass „sie den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch keinen Augenblick schweigen sollen“ (Jesajah 62,6). Und Paulus schrieb an die Thessalonicher: „Bei Tag und bei Nacht bitten wir ihn deshalb aufs inständigste darum, er wolle uns vergönnen, euch von Angesicht zu Angesicht wiederzusehen und den Mängeln abzuhelfen, die eurem Glauben noch anhaften. … [13] Ja, er mache eure Herzen fest, damit sie vor unserem Gott und Vater tadellos in Heiligkeit seien, wenn unser Herr Jesus mit allen seinen Heiligen kommt (oder: erscheint)!“ (1.Thessalonicher 3,10.13).

Ist es wirklich nötig und auch möglich, ununterbrochen Tag und Nacht zu beten? Ja, gewiss! Es gibt Seelen, die es so sehr danach verlangt, dass sie keine Ruhe mehr finden, bis ihr Verlangen gestillt ist. Weil ihr Leben so stark unter die Macht des göttlichen Segens kam, sind sie bereit, alles zu opfern, um sich diesen Segen zu sichern.

Wo immer ein Gläubiger einen wirklichen Einblick in die Not der Gemeinde Jesu Christi und der Welt, in das unseren Herzen durch die Liebe Gottes geoffenbarte göttliche Erlösungswerk, in die der wahren Fürbitte innewohnende Vollmacht und in die uns erwiesene Ehre, uns als Fürbitter an dem großen Erlösungswerk beteiligen zu dürfen, empfangen hat, kann er nicht anders, als den Dienst eines Fürbitters, der Tag und Nacht um das Offenbarwerden seiner heiligen Macht zu Gott ruft, als die herrlichste Sache auf Erden preisen.

Lasst uns von David, der gesagt hat: „Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt“ (Psalm 69,10), und von Jesus Christus, in dessen Leben sich diese Worte zutiefst bewahrheiteten (Johannes 2,17), lernen, dass es in diesem Leben kein schöneres Ziel gibt, als der Sehnsucht Gottes nach menschlicher Gemeinschaft und Zuneigung und nach Herzen, in denen er ein Zuhause finden kann, zur Erfüllung zu verhelfen. Wollen nicht auch wir uns keine Ruhe mehr gönnen, bis der Allmächtige in unserem Herzen Raum gefunden hat und auch wir uns dem erhabenen Werk der Fürbitte für jene Menschen geweiht haben, nach denen Gottes Verlangen steht?

Gott schenke es, dass es unter dem Einfluss dieser göttlichen Wahrheiten zu einer völligen Übergabe unserer Herzen an Jesus Christus kommen dürfe und dass die Befriedigung des Herzens Gottes das Hauptziel unseres Lebens werde.

„HErr Jesus Christus, du großer Fürsprecher, der du im Dienst der Fürbitte deine Seligkeit findest, hauche unseren Herzen deinen Heiligen Geist ein! Wir bitten dich um deines Namens willen! Amen.“