Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

Bibel- und Gebetsstunden im Internet ...

Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Fürbitte

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29. Der Hohepriester und seine Fürbitte

„Die Hauptsache aber bei der vorliegenden Darlegung ist folgendes: Einen solchen Hohenpriester haben wir, der sich im Himmel zur Rechten des Thrones der göttlichen Erhabenheit (= Majestät) gesetzt hat, …“ (Hebräer 8,1; H. Menge).

„Daher vermag er auch denen, die durch seine Vermittlung zu Gott hinzutreten, vollkommene Rettung zu schaffen: er lebt ja immerdar, um fürbittend für sie (vor Gott) einzutreten“ (Hebräer 7,25; H. Menge).

In Israel unterschied sich der Hohepriester sehr stark von den übrigen Priestern und Leviten. In das Allerheiligste des Tempels hatte nur er Zutritt. An seiner Stirn trug er das goldene Stirnblatt: „Heilig dem HErrn“, und am großen Versöhnungstag stand er durch seine Fürbitte für die Missetaten seines Volkes ein. Die Priester brachten die täglichen Opfer, dienten dem HErrn und sprachen Gottes Segen über dem Volk aus. Der Unterschied zwischen dem Hohenpriester und den übrigen Priestern war tatsächlich groß. Noch größer aber war ihre Zusammengehörigkeit: Mit dem Hohenpriester zusammen bildeten sie eine Einheit und teilten mit ihm auch die Vollmacht, vor Gott zu erscheinen, seine Segnungen zu empfangen und an das Volk weiterzugeben.

Ebenso verhält es sich auch bei unserem Hohenpriester Jesus Christus. Er besitzt allein die Vollmacht, durch anhaltende Fürbitte vom Vater das zu empfangen, was sein Volk nötig hat. Aber obwohl auch zwischen ihm und der ihn umgebenden Priesterschaft ein unendlich großer Unterschied besteht, ist die Einheit und Gemeinschaft, in die sein Volk mit ihm aufgenommen ist, größer als alle bestehende Verschiedenartigkeit der beiden. Den Segen, den Jesus Christus für uns vom Vater empfängt, hält er für diejenigen Gläubigen bereit, für die das heiße Flehen seines Volkes zu ihm emporsteigt und unter die er sie als seine Zeugen und Boten gestellt hat.

Solange sich die Christen mit ihrem Heil und mit einem Leben zufrieden geben, das ihnen diese Erlösung sichert, wird ihnen das Geheimnis der Vollmacht der Fürbitte, zu der auch sie berufen sind, nie enthüllt.

Aber sobald sie es verstehen, dass Erlösung innige Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus, wirkliches Anteil-haben-dürfen an seinem Leben und Wirken, Hingabe unseres ganzen Lebens, Wirkens, Denkens, Wollens und Seins bedeutet, und sie ihre Zugehörigkeit zum königlichen Priestertum als ihre größte Freude betrachten, wird die Gemeinde Jesu Christi wieder mit Vollmacht ausgerüstet werden und im Umgang mit Gort und den Menschen beweisen, dass die Gestalt und Kraft Christi wirklich in ihr wohnt.

Es ist unser aller Wunsch, dass Gott uns allen die Herzen öffnet, damit wir die Bedeutung des königlichen Priestertums erkennen, im Namen Jesu Christi leben und es lernen zu beten und erfahren, dass das, worum wir bitten, uns auch wirklich geschenkt werden wird!

„HErr Jesus Christus, der du unser großer Hohepriester bist, hauche den Geist deines heiligen Priestertums in unsere Herzen! Amen.“