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18.03.2020: Das verlorene Geheimnis
„Als er so mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, sich von Jerusalem nicht zu entfernen, sondern (dort) die (Erfüllung der) Verheißung des Vaters abzuwarten, »die ihr« – so lauteten seine Worte – »von mir vernommen habt; [5] denn Johannes hat (nur) mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden, und zwar nicht lange nach diesen Tagen (oder: nach wenigen Tagen von heute ab).“ (Apostelgeschichte 1,4–5: H. Menge).
Dem großen und erhabenen Befehl Jesu Christi an seine Jünger: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur“ (Mk. 16,15) folgte ein weiterer, sein allerletzter Befehl: „Bleibt in der Stadt Jerusalem, bis dass ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe!“ „Wartet auf die Verheißung des Vaters!“ „Ihr sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen!“ (Lukas 24,49; Apostelgeschichte 1,4–5).
Christen aller Zeiten stimmen darin überein, dass der Auftrag Jesu Christi, das Evangelium aller Kreatur zu verkündigen, nicht nur den Jüngern galt, sondern auch uns heute verpflichtet. Seinen allerletzten Befehl dagegen – zu warten, bis sie mit Kraft aus der Höhe angetan sein würden – betrachten viele für sich nicht als bindend. Damit aber scheint der christlichen Gemeinde das, was ihr verborgenstes Geheimnis sein sollte – nämlich das lebendige Bewusstsein, das Evangelium nur dann in der Kraft des Heiligen Geistes und in der von ihrem HErrn geschenkten Vollmacht verkündigen zu können, wenn sie selbst Tag für Tag aus der Kraft des Heiligen Geistes lebt –, tatsächlich verloren gegangen zu sein. Deshalb gibt es wohl so viel Verkündigung und Betriebsamkeit und trotzdem so wenig Frucht! Deshalb gibt es die weltweite Klage über die große Gebetslosigkeit und besonders über das Fehlen jenes wirksamen Gebetes, das der christlichen Gemeinde die für ihre Aufgaben so nötige Vollmacht von oben herabflehen könnte.
Mit diesen täglichen „Denkanstößen“ in der „Corona-Krise“ möchte ich zum Gebet einladen. Die kurzen Ausführungen zu verschiedenen Bibelworten bringen zum Nachdenken über das Gebet, zu dem uns unser HErr einlädt und über das Geheimnis des Heiligen Geistes und seines Wirkens, wie es uns in den Worten und Taten unseres HErrn und Erlösers Jesus Christus und seiner Apostel offenbart wird. Als die Jünger des HErrn ihn beim Wort nahmen und „einmütig mit Beten und Flehen“ beieinander blieben, bis sich die Verheißung erfüllte, wurde ihnen die Fülle des Heiligen Geistes und damit die Fähigkeit geschenkt, Gottes mächtige Kraft zu bezeugen.
Lasst uns ernstlich um die Gnade des Heiligen Geistes flehen! Er allein kann uns die Dinge verständlich machen, „die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen sind“ (Jesajah 64,3; 1.Korinther 2,9), die Gott getan hat und weiterhin für die tun will, die ihm vertrauen und auf ihn warten. Ich wünsche es uns allen, dass das verlorene Geheimnis, dass dem ernsthaften Gebet die Kraft des Heiligen Geistes verheißen ist, bald wieder gefunden wird!