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06.01.2021: Das „stille Kämmerlein“
„Du aber, wenn du beten willst, so geh in deine Kammer, schließe deine Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; dein Vater aber, der auch ins Verborgene hineinsieht, wird es dir alsdann vergelten“ (Matthäus 6,6).
Hast du je darüber nachgedacht, was für ein Vorrecht uns Menschen dadurch gegeben ist, dass wir jeden Tag und zu jeder Stunde des Tages Gott im „stillen Kämmerlein“ begegnen dürfen, um zu hören, was er uns zu sagen hat? Man dürfte annehmen, ein solches Vorrecht mache sich jeder Christ freudig und dankbar zunutze!
„Wenn du betest“, sagt Jesus Christus, „dann gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen.“ Das bedeutet zweierlei: Wende dich von der Welt und allen weltlichen Beschäftigungen ab und schließe dich mit Gott ein, um zu ihm im Verborgenen zu beten. Richte dein Hauptaugenmerk auf seine Gegenwart. „Allein mit Gott!“, sei dein Losungswort.
Das ist der Anfang. Wichtig ist, dass ich mir genügend Zeit nehme, um mir seine Gegenwart so recht bewusst werden zu lassen, und dann muss ich zu meinem Vater, der in das Verborgene sieht, in der gewissen Zuversicht beten, dass er mein Verlangen nach seiner Hilfe und Leitung kennt und mir sein Ohr leihen wird.
Darauf folgt die herrliche Verheißung: „Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.“ Der Vater selber wird dafür sorgen, dass mein Gebet nicht vergeblich ist. Mitten im Gedränge eines arbeitsreichen Tages darf ich mit der Antwort auf mein Gebet rechnen. Auf das verborgene Gebet folgt das verborgene Wirken Gottes in meinem Herzen.
Wie Jesus Christus uns seine Gegenwart verheißt und uns den Weg ins „stille Kämmerlein“ zeigt, so lehrt er uns auch beten, wie es sich gebührt. Durch ihn haben wir Zugang zum Vater. Bemühe dich, Jesus Christus kindlich vertrauend zu begegnen. Bekenne ihm jede Sünde, klage ihm jede Not. Bete zu dem Vater im Namen Jesu Christi. Gebet in der Gemeinschaft mit Jesus Christus ist nie vergeblich.