Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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10.01.2021: Gottes Wort und Gebet

„Ich bin gar tief gebeugt: o HErr, belebe mich wieder nach deiner Verheißung!“ (Psalm 119,107).

Gebet und Gottes Wort gehören immer zusammen und sollten in unserer Andacht im „stillen Kämmerlein“ nie voneinander getrennt werden. In seinem Wort spricht Gott mit uns; im Gebet spreche ich mit Gott. Wenn eine lebendige Beziehung zwischen Gott und den Menschen zustandekommen soll, müssen beide das ihrige dazu beitragen. Wenn wir ohne Zuhilfenahme des Wortes Gottes beten, stehen wir in Gefahr, eigene Worte und Gedanken zu gebrauchen. Die wirkliche Kraft des Gebets liegt darin, dass ich mit Gottes eigenen Worten vor ihn hintrete. So lerne ich, in Übereinstimmung mit Gottes Wort zu beten. Wie unentbehrlich ist doch Gottes Wort für alles wahre Beten!

Wenn ich beten will, muss ich Gott richtig kennen. Gottes Wort vermittelt uns durch den Heiligen Geist die richtigen Gedanken über ihn. Auf der Grundlage des Wortes Gottes werde ich mir des verlorenen und sündigen Zustandes meines Herzens bewusst; auch offenbart es mir alle Wunder, die Gott für mich tun, und die Kraft, die er mir geben will, damit ich Gottes Willen tun kann. Das Wort Gottes lehrt mich beten: mit starkem Verlangen, in festem Glauben und ohne Unterlass. Es enthüllt nicht nur, was ich bin, sondern auch, was ich durch Gottes Gnade werden kann. Vor allem aber erinnert es mich jeden Tag an Jesus Christus, den großen Fürsprecher, und erlaubt mir, in seinem Namen zu beten.

Lieber Christ, siehe zu, dass deine Kraft jeden Tag durch Gottes Wort erneuert wird, damit du nach seinem Willen beten lernst.

Andererseits erfüllt auch das Gebet seine bestimmten Aufgaben. Kein Lesen des Wortes Gottes ohne Gebet; Gebet, damit wir Gottes Wort richtig verstehen, es unter der Leitung des Heiligen Geistes richtig anwenden und erkennen, dass Jesus Christus alles in allen ist und auch in uns alles sein möchte.

Ach, du gesegnetes „stilles Kämmerlein“, in dem ich Gott in Jesus Christus durch das Wort und das Gebet nahen darf! Dort darf ich mich Gott und seinem Dienst weihen und durch den Heiligen Geist solche Stärkung erfahren, dass seine Liebe in mein Herz ausgegossen werden kann und ich alle Tage in dieser Liebe mein Leben leben kann.