Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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21.01.2021: Die Gebetsversammlung

„Diese alle waren dort einmütig und andauernd im Gebet vereinigt samt (einigen) Frauen, besonders auch mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern … [2,4] und sie wurden alle mit heiligem Geist erfüllt und begannen in anderen Zungen zu reden, wie (oder: je nachdem) der Geist es ihnen eingab auszusprechen (oder: sich vernehmen zu lassen)“ (Apostelgeschichte 1,14; 2,4; vgl. Matthäus 18,19–20).

Groß ist der Wert einer echten Gebetszusammenkunft. Dort treffen sich die Kinder Gottes, nicht um wie – in einer Kirche – einem einzigen Redner zuzuhören, sondern um ihre Herzen gemeinsam zu Gott zu erheben. Dadurch werden die Gläubigen einander nähergerückt. Das Zeugnis der älteren und erfahreneren Glieder stärkt und ermutigt die schwächeren, und auch ganz jungen Gemeindegliedern ist Gelegenheit geboten, ihrer Freude am HErrn Ausdruck zu verleihen.

Eine Gebetsversammlung kann für eine Gemeinde eine große Kraft zum Guten und für Prediger und Gemeindeglieder eine geistliche Hilfe bedeuten. Die Fürbitte ist eines der Mittel, durch die sich Gottes Segen auf seine Glieder drinnen und draußen ergießt.

Allerdings dürfen dabei gewisse Gefahren nicht übersehen werden. Es gibt viele Gläubige, die durch Gebetsversammlungen innerlich erbaut werden, aber nie selber beten lernen. Andere wieder kommen um der Geselligkeit willen oder aus religiösem Eifer und tragen ein frommes Wesen zur Schau, dabei ist ihnen aber ein verborgenes Gebetsleben völlig unbekannt. Ohne regelmäßiges und ernsthaftes Gebet im „stillen Kämmerlein“ wird die Teilnahme an einer Gebetsversammlung leicht zu einer bloß äußeren Form. Auch sollten die Teilnehmer in herzlicher Liebe und Gemeinschaft miteinander verbunden sein. Man darf sich schon die Frage stellen: „Welches sind denn die eigentlichen Merkmale einer lebendigen Gebetszusammenkunft?“

In erster Linie sollten die Leiter wissen, wie groß der Einfluss einer solchen Versammlung sein kann, deren Wurzeln bis ins Gebetsleben im „stillen Kämmerlein“ reichen und dort ihre Nahrung empfangen. Auch sollte im Gebet des ganzen Volkes Gottes und seiner Gemeinde auf der ganzen Erde gedacht werden. Vor allem aber gehört dazu, wie einst an Pfingsten, ein Warten auf Gott, um die Antwort Gottes zu empfangen.

Lieber Leser, diese Andachtsreihe „Tägliche Denkanstöße“ mit dem Schwerpunkt „Gemeinschaft“ möchte dir für dein geistliches Leben eine Hilfe sein. Beachte aber wohl, dass du nicht um deiner selbst willen lebst, sondern ein Glied am Leib Christi, ein Teil seiner Gemeinde bist. Deine Fürbitte muss darum auch alle Gemeindeglieder umfassen. Wie die tief in der Erde liegenden Wurzeln eines Baumes und die dem Himmel zustrebenden Äste zusammengehören, so bilden das verborgene Gebetsleben und das gemeinsame Gebet ein unlösbares Ganzes.