Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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30.11.2020: Das eine, das nottut

„Ein bescheidenes, ernstes und herzliches Wort an die Geistlichkeit“, nannte der sterbende William Law sein Vermächtnis an die Kirche [William Law, 1686–1761, bedeutender englischer Theologe und Mystiker]. Vor seinem Heimgang konnte er den größten Teil des Probedrucks noch selber prüfen. Die Geistlichen zum Lesen seiner Schrift auffordernd, ermahnt er sie, „ihre Zeit nicht für irgend etwas, sondern für das eine Notwendige und Wichtige zu verwenden, nämlich sich von ihrem gefallenen Zustand befreien zu lassen und, wie einst bei ihrer Erschaffung, wieder Gottes Ebenbild und Teilhaber Seiner göttlichen Natur zu werden.“

Wie kann dies denn möglich werden? – Gottes Geist muss in seiner ursprünglichen Macht wieder in uns herrschen können!

„Alles andere, so herrlich und erhaben in seiner äußeren Gestalt es auch sein mag, alles, was Kirchen und Reformationen zustande bringen, ist tot und machtlos, wenn es nicht ein vom Geist Gottes gezeugtes und belebtes Werk ist. Die ganze Heilige Schrift zielt darauf hin, uns dem Geist Satans, des Fleisches und der Welt zu entreißen und uns wiederum in die völlige Abhängigkeit und den Gehorsam des Geistes Gottes zu bringen, den es aus freier Liebe danach verlangt, die erste Lebenskraft unserer Seele zu sein. Alle Liebe und Lust zur Heiligen Schrift, die nur menschlich ist, ist Selbstliebe des gefallenen Adam. Diese kann aber ihre Natur nicht bessern ohne göttliche Inspiration, die das göttliche Wesen in uns lebendig macht. Anders lässt sich wahre göttliche Liebe nicht erzeugen. Denn wenn es unumstößliche Wahrheit ist, dass »niemand Jesus HErrn nennen kann außer durch den Heiligen Geist« (1.Korinther 12,3), so ist es ebenso wahr, dass man christusähnliche Tugenden oder die Kraft zur Frömmigkeit nur so weit besitzen kann, als man unter der unmittelbaren Führung und Leitung des Heiligen Geistes steht.“

„Lasst uns bedenken, dass uns das bloße Verstehen dessen, was wir lesen, wenig einbringt. Wichtig ist, dass wir die Belehrung zu Herzen nehmen. Ist es tatsächlich unsere feste Überzeugung, dass es Gottes einziges Verlangen für die ganze christliche Gemeinde wie für unser persönliches Leben sei, dass dem Heiligen Geist die Stellung eingeräumt werde, die er in Adam vor seinem Fall besaß, und dass der ganze Wert unserer Frömmigkeit von dem unmittelbaren Wirken des Heiligen Geistes abhängt?“.