Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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... zum Thema: Göttliche Inspiration

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12.11.2020: Dauernde göttliche Inspiration

Wie töricht ist es doch, göttliche Inspiration Fanatismus oder Schwärmerei zu nennen, wo doch jedes vernünftige Geschöpf nur soviel Güte oder Glück in sich selbst besitzt, als ihm Gott durch sein Leben und Wirken einhaucht. Wenn die Güte aber dermaßen an Gott gebunden ist und getrennt von ihm nicht leben kann, wenn es Gott gefällt, nicht durch äußere Gaben zu segnen und zu heiligen, sondern indem er sich selbst zum Segen und zur Heiligung der Geschöpfe macht, dann zeugt es von höchster Blindheit, Güte und Glück eines Geschöpfes außerhalb dieses unmittelbar wirkenden, in uns wohnenden Göttlichen zu suchen. Fortwährende göttliche Inspiration ist darum ebenso notwendig für ein Leben der Güte, des Glückes, der Heiligung wie der Atem für das natürliche Leben.

Was für ein Irrtum ist es außerdem, göttliche Inspiration auf gewisse Zeiten oder Gelegenheiten, auf Propheten und Apostel zu beschränken, wo doch jeder gewöhnliche Christ die Leitung und Inspiration des Geistes Gottes begehrt und sich auf sie verlässt. Obwohl nicht alle Menschen zu Propheten und Aposteln berufen sind, sind doch alle dazu bestimmt, heilig zu sein, wie er, der sie gerufen hat, heilig ist (1.Petrus 1,16; 3.Mose 11,44; 19,2), vollkommen zu sein, wie ihr himmlischer Vater vollkommen ist. Wir alle sollen wie Jesus Christus gesinnt sein, alles zu seiner Ehre und Herrlichkeit tun (vgl. Epheser 1,6.12.14), dem Geist dieser Welt widerstehen und Gott mit Herz, Seele und Geist und den Nächsten wie uns selbst lieben.

Wahrhaftig ein Werk, so groß, göttlich und übernatürlich wie dasjenige eines Propheten und Apostels! Nun ist aber die Heiligkeit des gewöhnlichen Christen durchaus nichts Gelegentliches, auf gewisse Zeiten Beschränktes, sondern die Heiligkeit dessen, der in uns lebt, unsere Gedanken, Wünsche, Neigungen bewegt und unseren Willen beeinflusst. Sind wir aber wirklich alle zu dieser inneren Heiligkeit und Vortrefflichkeit berufen, dann können wir ohne diese ununterbrochene, allgegenwärtige Wirksamkeit des Geistes Gottes ja gar nicht leben. Nie wären wir von uns aus fähig, heilige, gute Gedanken und Neigungen in uns zu hegen, wenn nicht Gottes guter, heiliger Geist in uns allezeit am Werk wäre.

„Geliebter Gott und Vater! Offenbare uns die herrliche Wahrheit, dass die unmittelbare und ununterbrochene Leitung und Wirksamkeit deines Heiligen Geistes in der Tat das ist, was du uns geben möchtest und was wir von dir vertrauensvoll erbitten dürfen.“