Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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19.11.2020: Gebet — der Schlüssel zu den Schätzen des Himmels

Gott hat den Menschen mit dem einen Auftrag in die Welt gesandt, sich durch Gebet aus der Vergänglichkeit zu den Reichtümern der Ewigkeit emporzuschwingen. Denn wie armselig und bedürftig dieses Leben auch ist, so haben wir doch freien Zugang zu allem, was groß, gut und wahrhaft beglückend ist, und tragen in uns einen Schlüssel zu allen Schätzen, die der Himmel zu geben hat.

Gott, das einzig gute aller vernünftigen Wesen, ist kein abwesender oder ferner Gott. Er ist unseren Seelen näher als unser eigener Körper. Fremdlinge im Himmel und ohne Gott in dieser Welt sind wir nur, weil uns der Geist des Gebets fehlt, der allein die Vollmacht besitzt, uns mit dem alleinigen Guten zu vereinigen und uns den Zugang zum Himmelreich und zum Reich Gottes in uns zu erschließen. Keine dem besten Erdreich anvertraute Pflanze kann ihres vollkommenen Wachstums so gewiss sein wie ein Mensch, dessen Geist sich nach dem sehnt, was Gott so gerne geben möchte. Nicht einmal die Sonne begegnet der sich öffnenden und ihr entgegenstreckenden Knospe mit halb so viel Gewissheit wie Gott, die Quelle alles Guten, sich der Seele mitteilt, die sich nach ihm sehnt. Als Sprösslinge Gottes von Geburt sind wir näher mit ihm verwandt als miteinander, denn „in ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,28). Der erste Mensch, den Gott erschaffen hatte, besaß den Geist und das Leben des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er war Gottes Ebenbild – nicht in Bezug auf seine äußere Gestalt und Form, denn keine Gestalt kann Gott ähnlich sein – sondern weil die Heilige Dreieinigkeit ihm ihre eigene Natur und ihren Geist eingehaucht hatte. Und weil die Dreieinigkeit im Himmel wohnt und, wo sie hinkommt, den Himmel mit sich bringt, hat sie, als sie dem Menschen ihren Geist einhauchte, ihm gleichzeitig auch den Himmel miteingehaucht. So befand sich der Mensch gleichzeitig im Himmel und auf der Erde, d. h. im Paradies, was soviel wie himmlisches Leben bedeutet.

Die Lektion, die wir hinsichtlich der Sonne zu lernen haben, öffnet uns eine der tiefsten Wahrheiten des Wortes Gottes. Wie die Sonne allezeit bereit ist, der wartenden Erde ihr Licht und ihre Wärme zu spenden, so wartet der lebendige Gott darauf, im Herzen seiner Kinder zu wirken. Noch mehr: Er ist beständig in uns am Werk, wenn unser vom Geist dieser Welt beeinflusste Unglaube ihn daran nicht hindert. Möchten wir doch jeden Tag sagen lernen: „So sicher wie die Sonne auf diese Erde scheint, sendet Gott sein Licht und seine Liebe in mein Herz, damit ich sie empfangen und mich ihrer erfreuen kann.“