Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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20.11.2020: Die Güte Gottes

Die Güte Gottes und das ihr eigene tiefe Verlangen, Gutes auszuteilen, darf Ursprung und Ursache der Schöpfung genannt werden. Daraus folgt, dass Gott gegenüber dem Geschöpf, das er eigens dazu erschaffen hat, Gutes zu empfangen, in alle Ewigkeit nur gute Gedanken und Absichten hegen kann. Denn was ihn einst zur Erschaffung bewog, bleibt für alle Zeiten bestehen. Wie die Sonne einzig dazu bestimmt ist, kraft der ihr verliehenen Natur alles Leben zu segnen, kennt der heilige, dreieinige Gott nur den einen Gedanken, seine Schöpfung – soweit sie dafür empfänglich und zubereitet ist – mit den Reichtümern und dem Wohlgeruch seiner göttlichen Vollkommenheit zu überschütten.

Gottes liebendes Wesen enthüllt sich uns als ewig fließende Quelle der Güte, die in alle Ewigkeit nur Gutes spendet, als reine unerschöpfliche Liebe, die alles aus Liebe tut, allem Erschaffenen Gaben der Liebe austeilt und von allen seinen Geschöpfen weiter nichts als den Geist und die Früchte jener Liebe begehrt, die sie erschaffen hat. Wie großartig und wertvoll ist es, über die Höhe und Tiefe des Reichtums dieser göttlichen Liebe nachzusinnen! Muss nicht in jedem denkenden Menschen das Verlangen erwachen, diese überfließende Quelle grenzenloser Liebe und Güte zu erwidern? Wie ansprechend wirkt eine Frömmigkeit, die unser Dasein in Beziehung bringt zu diesem Meer der göttlichen Liebe, der wir voll und ganz vertrauen dürfen. Betrachtest du die Stufen deiner Erlösung, von Adams erster Sünde bis zur Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, dann werden dir in einem fort Geheimnisse jener ersten Liebe enthüllt, die Engel und Menschen erschuf. Alle Geheimnisse des Evangeliums sind ebensoviele Zeichen und Beweise der Sehnsucht Gottes, durch Überwindung der in der Natur und in den Geschöpfen herrschenden Sünde und Unordnung seiner Liebe zum Sieg zu verhelfen.

Welche Freude bedeutet es für einen Kranken, sich an einem Wintertag von der wärmenden Sonne bescheinen zu lassen. Und wie beliebt sind Reisen in die Schweiz, wo in den Bergen die Sonne ihr Bestes gibt. Leider erkennen nur wenige Kinder Gottes, dass sie ein Gleiches brauchen – nämlich in der Stille vor Gott zu verharren, bis sein Licht auf sie, in ihnen und durch sie scheint. Denn wenn wir Gott nicht genügend Zeit geben, um sein Licht in die Tiefen unserer Herzen scheinen zu lassen, wird sich unser Herz und Leben vergeblich nach der Fülle seiner Liebe ausstrecken.

„Lehre uns, geliebter Vater, deiner Liebe zu vertrauen und nicht zu ruhen, bis unsere Herzen damit erfüllt sind.“