Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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24.11.2020: Ein weltlicher Geist

Wenn wir das, was wir über den Zustand des ersten Menschen und dessen Fall gesagt haben, noch einmal überdenken, wird uns bewusst, dass ein weltlicher Geist die Ursache aller Sünde ist. Zwar bezeichnen wir diese Veranlagung mit Vorliebe als Schwäche, in Wirklichkeit aber ist sie nichts anderes als der große Abfall von Gott und seinem göttlichen Leben.

Wähle irgend etwas anderes, als das Leben Gottes und der himmlischen Welt, und du wählst den Tod, denn der Tod ist der Verlust des Lebens in Gott. Der Geist des Menschen ist ein vom Leben Gottes eingehauchter Geist, dessen Aufgabe es ist, Gottes Leben, Wesen und Wirken zu offenbaren.

Aufgabe und Ziel aller Frömmigkeit und aller Erlösung ist es, uns von diesem fremden, irdischen Leben, in dem wir uns seit dem Sündenfall befinden, zu befreien und das Leben Gottes und des Himmels in unseren Seelen neu anzufachen. „Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht von dem Vater“ (1.Johannes 2, 16), ist nicht das Leben, das wir bei der Erschaffung empfingen, sondern das Leben dieser Welt, das sich durch unseren Abfall von Gott in uns breitmacht. Ein weltlicher Geist ist also nicht einfach eine einzelne Sünde, sondern ein Zustand des Todes, also das Gegenteil vom Reich des Lebens und Gottes in unserer Seele.

Halte deshalb die Wahrheit fest, dass aller Abfall von einem weltlichen Geist stammt. Dieser ist Ursache und Not unseres Falles und behält unsere Seele im Tod. Deshalb musst du in erster Linie den Geist dieser Welt verachten, sonst wird dir keine Hilfe zuteil und du bleibst allem gegenüber, was glücklich und himmlisch ist, dein Leben lang ein Fremdling. Denn ein weltlicher Geist kann Gott nicht kennen. Alles wirkliche Erkennen ist Leben, ein lebendiges Wahrnehmen dessen, was man erkennt. Wir verstehen und erkennen nur, soweit unser Leben reicht. Was darüber hinausgeht, ist bloßes Spiel unserer Einbildung, die an den toten Bildern ihrer eigenen Ideen ihr Vergnügen findet.

Wenn unser HErr von dieser Welt, ihrem Fürsten und ihrem Geist sprach, betonte er ganz besonders ihren Hass ihm und seiner Gemeinde gegenüber. Auch seine Apostel warnten sehr ernstlich davor, sich dieser Welt gleichzustellen. „Wenn jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters“ (1.Johannes 2,15). Wenn wir uns dem Heiligen Geist des Himmels ausliefern, werden wir das Böse und die Gefahren des Geistes dieser Welt erkennen, darüber Sieg gewinnen und die Fülle des Lebens empfangen.