Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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11.04.2021: „Christus lebt in mir“

„Ich meinerseits dagegen bin durch das Gesetz für das Gesetz gestorben, um (fortan) für Gott zu leben: ich bin mit Christus gekreuzigt. [20] So lebe also nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir; was (= soweit) ich jetzt aber noch im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“ (Galater 2,19–20; H. Menge).

Mit diesen Worten gibt der Apostel Paulus drei großen Gedanken Raum. Erstens: „Ich bin mit Christus gekreuzigt.“ Als Jesus Christus am Kreuz starb, identifizierte er sich in diesem Tod mit der ganzen Menschheit. Wie wir alle in Adam starben und Adams sündige Natur ererbten, so sind wir alle mit Jesus Christus gekreuzigt worden. Die Kraft seines Todes wirkt täglich in uns, damit wir, die wir in Jesus Christus der Sünde gegenüber tot sind, für Gott leben möchten. Unser Einssein mit dem Gekreuzigten ist lebendig und vollkommen. Die Kraft seines Todes und Lebens wirkt in uns.

Der zweite Gedanke des Paulus ist folgender: „Ich lebe, aber doch nun nicht ich.“ Nachdem Paulus tatsächlich Teilhaber am Kreuz Jesu Christi geworden war, konnte er sagen: „Nun lebe ich nicht mehr. Mein Leben wurde am Kreuz Jesu Christi dem Tod übergeben. Im Glauben betrachte ich mein Leben infolge des vollstreckten Todesurteils als ausgelöscht. Zwar besitze ich es noch in meinem Fleisch, in dem nichts Gutes wohnt, aber in Jesus Christus bin ich frei. Solange ich in ihm bleibe, muss ich nicht mehr länger der Sünde dienen.“

In seinem dritten Gedanken liegt das eigentliche Geheimnis eines christusähnlichen Lebens. Jesus Christus wurde nicht nur für mich gekreuzigt. Er lebt nicht nur im Himmel, um dort für mich einzustehen. Nein, Jesus Christus lebt in mir! Hat er nicht selbst gesagt, dass gerade so wie sein Vater in ihm wohnte und wirkte, er auch in uns wohnen und wirken werde? Er ist das wahrhaftige Leben in uns. Durch ihn leben wir.

Lieber Christ! Ich bitte dich inständig, nimm dir Zeit, um in Ehrfurcht über diese Worte nachzudenken. Erlaube dem Heiligen Geist, sie in deinem Herzen lebendig zu machen. Sein Werk ist es, Jesus Christus in der göttlichen Herrlichkeit, die alle Dinge erfüllt, in dir zu verklären. Denke aber nicht, das Leben Jesu Christi werde sich in uns offenbaren, wenn wir nicht zuvor der Welt und dem Ich absterben. Auch Jesus Christus musste sterben. Du bist mit Jesus Christus gekreuzigt und musst das gekreuzigte Leben kennenlernen. Das übrige: „Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir“, wird sich dann von selbst ergeben.

„Dank sei Gott für seine unaussprechlich reiche Gabe!“ (2.Korinther 9,15).