Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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12.04.2021: Das Glaubensleben

„So lebe also nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir; was (= soweit) ich jetzt aber noch im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“ (Galater 2,20; H. Menge).

Diese Worte rufen den Einwand hervor: „Wenn du, Paulus, sagst: ›Jesus Christus lebt in mir‹, welche Bedeutung kommt denn deinem Willen zu? Wenn Jesus Christus tatsächlich in dir wohnt und für dein Leben verantwortlich ist, was bleibt dann noch für dich zu tun übrig?“

Die Worte des Apostels Paulus enthalten das Geheimnis des wahren Glaubenslebens. An einer anderen Stelle betet er darum, „dass Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen“ (Epheser 3,17). An diesen Worten wird das große Werk sichtbar, das der Glaube Augenblick für Augenblick in uns und für uns vollbringen muss, damit der Wille des lebendigen HErrn in uns Erfüllung finden kann. Jesus Christus selbst wird dies in unseren Herzen tun.

Auf Grund seiner Göttlichkeit kann Jesus Christus ganz natürlicherweise alle Dinge erfüllen, in allem alles zu sein, ganz besonders in den Herzen seiner Kinder.

Seine an die Jünger gerichteten Worte sind die beste Erklärung dafür. Wie sein Vater in ihm wohnte und in ihm seine Werke wirkte, so wohnt und wirkt unser HErr in uns. Der Sohn stellt den Vater dar. Wir sollen den Sohn darstellen. Der Vater wirkte in dem Sohn, und der Sohn führte das aus, was der Vater in ihm gewirkt hatte. Jesus Christus wirkt in uns und befähigt uns, sein Werk fortzuführen. Das ist sein Geschenk an uns.

Von unserer Seite aus braucht es nur eine Haltung des Vertrauens, die die Gewissheit unseres Glaubens an seine Verheißung stärkt: „Er hat mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben“ (Galater 2,20). Er und ich sind ewig und untrennbar eins. „Er lebt in mir.“

Dies zu begreifen, ist unmöglich, und nur glaubend können wir diese göttliche Wahrheit erfassen. Ein Kind Gottes braucht viel Zeit der Betrachtung und der Anbetung, damit ihm Gottes Geist offenbaren kann, wie völlig er unser Wesen erfüllen und sein Werk in uns vollbringen will. „O welch eine Tiefe des Reichtums (= der Gnadenfülle) und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte (oder: Urteile) und unerforschlich seine Wege!“ (Römer 11,33). O welch eine Tiefe der Liebe Gottes in Jesus Christus! Lasst uns alles zum Opfer darbringen, damit wir seine Liebe recht erkennen, ihr recht vertrauen und es lernen, sie anzubeten!