Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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16.04.2021: Fleischlich oder geistlich?

„So habe denn auch ich, liebe Brüder, (damals) zu euch nicht als zu Geistesmenschen (2,15) reden können, sondern nur als zu fleischlich gesinnten Menschen, nur als zu unmündigen Kindern in Christus“ (1.Korinther 3,1; H. Menge).

Der Unterschied, den der Apostel Paulus zwischen den beiden Arten von Christen macht, ist sehr bedeutsam. Des Menschen natürliches Leben ist vollständig fleischlich. Bei seiner Wiedergeburt empfängt der Christ den Heiligen Geist, und unmittelbar darauf beginnt der Kampf zwischen Fleisch und Geist. Solange ein Christ dem Heiligen Geist zu siegen erlaubt und von dem Geist geleitet wird, nimmt die Kraft des Geistes in ihm ständig zu. Er wird ein geistlicher Mensch. Zwar ist das Fleisch noch da – und im Fleisch wohnt nichts Gutes –, aber er darf wissen, dass sein Fleisch, das als etwas Fluchwürdiges den Tod verdient, mitgekreuzigt ist. Das macht ihn zu einem geistlichen Menschen, von dem gesagt werden kann: „Der geistliche Mensch richtet alles“ (1.Korinther 2,15).

Wenn aber andererseits ein Mensch den Heiligen Geist zu wenig kennt oder, falls darüber aufgeklärt, ihm ungehorsam ist, dann gewinnt das Fleisch die Oberhand und er bleibt als Christ schwach. Weil das geistliche Wachstum fehlt, bleibt er ein kleines Kind. Wohl kann er versuchen, aus eigener Kraft besser zu werden, aber dadurch, dass er das, was im Heiligen Geist begonnen wurde, im Fleisch fortsetzt, ist das nichts anderes als ein fleischlicher Versuch, heilig zu werden (Galater 3,3). Mit der Zeit trägt das Fleisch den Sieg davon. Es fehlt die Kraft, den Werken des Fleisches oder dem Geist der Welt zu widerstehen.

Es ist eine traurige Tatsache, dass eine große Zahl der Glieder unserer Gemeinden fleischlich bleiben. Fortwährend kommen sie unter die Macht des Fleisches und werden, als Ergebnis davon, von Neid und Zorn und Hartherzigkeit überwunden. Solchen Christen fehlt die Einsicht in die geistlichen Wahrheiten. Wenn vom Leben in Jesus Christus, von der täglichen Gemeinschaft mit ihm und davon die Rede ist, was Gott für seine Kinder zu tun verheißen hat, können sie kaum verstehen, was damit gemeint ist.

Wie ernsthaft sollten wir doch Gott darum bitten, uns zu offenbaren, was fleischlich und was geistlich ist, und uns zu befähigen, uns der Leitung des Heiligen Geistes völlig zu übergeben.