Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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17.04.2021: Der Vollkommenheit entgegen

„Für Gereifte (oder: Vollkommene, d.h. Erwachsene) dagegen ist die feste Nahrung da, nämlich für die, welche infolge ihrer Gewöhnung geübte Sinne (= Sinneswerkzeuge) besitzen, so daß sie das Gute und das Schlechte zu unterscheiden vermögen“ (Hebräer 5,14; H. Menge).

„Darum wollen wir (jetzt) von den Anfangsgründen der Lehre Christi (oder: über Christus) absehen und uns zur vollen Reife (oder: Lehre für Gereifte) erheben, wollen nicht noch einmal den Grund legen mit Sinnesänderung, die sich von toten Werken abkehrt, und mit dem Glauben an Gott, …“ (Hebräer 6,1; H. Menge).

In dem Brief, aus dem dieser Text stammt, lesen wir, dass die Hebräer, die schon lange Christen waren und andere hätten unterrichten sollen, noch immer wie Säuglinge waren, denen man Milch geben musste (Hebräer 5,12–14). Nun geht es dem Schreiber des Briefes aber darum, „die Lehre vom Anfang christlichen Lebens zu lassen und nicht abermals Grund zu legen von Buße“. Die Hebräer sollen „zur Vollkommenheit fahren“, bzw. „zur vollen Reife“, die Stellung eines erwachsenen Menschen einnehmen und für tiefere Wahrheiten zubereitet werden, die ihnen im Blick auf Jesus Christus, den Hohenpriester, verkündigt wurden. „… hier aber ist es ein solcher, der, weil er »in Ewigkeit« bleibt, ein nie wechselndes Priestertum im Besitz hat. [25] Daher vermag er auch denen, die durch seine Vermittlung zu Gott hinzutreten, vollkommene Rettung zu schaffen: er lebt ja immerdar, um fürbittend für sie (vor Gott) einzutreten“ (Hebräer 7,24–25). Die Wahrheit dieser ewig dauernden, unveränderlichen Priesterschaft und völligen Erlösung ist die feste Speise des Gläubigen, der nach Vollkommenheit strebt. In Kapitel 9 des Hebräerbriefes lesen wir, wie Jesus Christus für uns vor Gottes Angesicht erscheint, und etwas später, in Kapitel 10, dass auch wir das Heiligtum betreten und in Gemeinschaft mit Gott leben dürfen.

Sobald Christen nicht mehr nur über den Anfang des christlichen Lebens sprechen und den Grund zur Buße legen, werden sie in der Gnade wachsen und darin gestärkt werden. Das ist der Anfang eines Lebens der lebendigen Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Wenn du dich bis heute vielleicht damit zufrieden gegeben hast, zu wissen, was Buße ist, wenn du an Gott glaubst und die Erlösung persönlich erfahren hast, dann vergiss nicht, dass das nur Anfänge des ewigen Lebens sind. Beachte die Aufforderung, zur Vollkommenheit, bzw. zur Reife fortzuschreiten. Sie entspricht dem Willen Gottes, und der Sohn wird sie für uns vollbringen. Übe dich darin, dich Jesus Christus völlig zu übergeben und in ihm täglich das verborgene Leben zu finden. Dann wirst du in der Gnade wachsen und Gott wird dich als Seelengewinner gebrauchen. Dieses Einssein mit Jesus Christus – die völlige Auslieferung deines Lebens an Gott und seinen lieben Sohn –, sollte das einzige Ziel deines Lebens sein.