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04.05.2021: „Ohne mich – nichts“
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben: wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reichlich Frucht; dagegen ohne mich könnt ihr nichts vollbringen“ (Johannes 15,5; H. Menge).
An seine große Verheißung, dass die, die in ihm bleiben, viel Frucht bringen werden, knüpft der HErr Jesus Christus die Bemerkung: „Ohne mich, bzw. getrennt von mir könnt ihr nichts tun!“
Wie demütigt uns das doch! Die Natur, die wir von Adam ererben, ist demnach so verdorben, dass in uns – das ist in unserem Fleisch – tatsächlich nichts Gutes wohnt! (vgl. Römer 7,18) Ja noch mehr: Unser Fleisch ist sogar Feindschaft gegen Gott (vgl. Römer 8,7). Wir stehen derart unter der Macht der Sünde, dass wir unfähig sind, irgend etwas zu tun, was Gott wohlgefällig wäre.
Wie ruft uns das zur Buße auf! Haben wir als Christen nicht oft gedacht, wir seien zu Gutem fähig? Haben wir uns nicht manchmal bemüht, besser zu werden? Lasst uns hinfort das Wort Jesu Christi: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, stets uns vor Augen halten und uns auf ihn allein verlassen!
Wie viel Grund zur Danksagung! Jesus Christus hat sich mit uns vereinigt und wohnt in uns! Jeden Tag und alle Tage wirkt er in und durch uns. Das Geheimnis des geistlichen Lebens liegt darin, dass Jesus Christus selbst in uns wirkt und uns befähigt, sein Werk zu tun!
Wie viel Grund zur Freude und Ermutigung! Alles, was mir bisher im christlichen Leben zu hoch und unerreichbar erschien, wird Jesus Christus in mir wirken. Ich muss nur für das eine sorgen, dass ich von ihm völlig abhängig bleibe und ihn den ganzen Tag für mich sorgen und wirken lasse. Immer, wenn mir sein Wort bewusst wird: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, dann will ich mich auch des anderen erinnern: „Wer in mir bleibt, bringt viel Frucht.“
Er selbst wird dafür sorgen, dass er in mir bleibt und ich in ihm. Sein Heiliger Geist wird mich dazu fähig machen. Gott sei gedankt für das Leben Jesu Christi in mir! Ich in ihm und er in mir – das ist das große Werk des Heiligen Geistes in jedem Menschen, der sich demütig und gläubig einer solchen Gemeinschaft mit Gott hingibt.