Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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... zum Thema: Der GnadenthronGottes und des Lammes

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11.10.2020: Die Herrschaft der Gnade

„Denn wenn (dort) infolge der Übertretung des Einen der Tod durch die Schuld jenes Einen seine Herrschaft unbeschränkt ausgeübt hat, so werden (hier) noch viel gewisser die, welche die überschwengliche Fülle der Gnade und des Geschenks der Gerechtigkeit empfangen, im (künftigen) Leben als Könige herrschen durch den Einen, Jesus Christus“ (Römer 5,17; H. Menge).

Lasst uns weiter darüber nachdenken, was uns der Gnadenthron zu sagen hat. Die Gnade, die durch Jesus Christus herrscht, befähigt uns in unserem Leben zum Sieg über die Sünde.

Erlösung bedeutet nicht, wie viele meinen, ein Leben des Fallens und Wiederaufstehens. Es ist vielmehr Gottes Wille, dass seine Kinder in ihrem Leben hier auf der Erde Überwinder sein sollen. Das ist möglich unter der Bedingung, dass sie Tag für Tag aus der Fülle der Gnade leben, die der Gnadenthron für uns bereit hält. Lasst uns die Worte, in denen uns die Herrschaft der Gnade enthüllt wird, noch einmal betrachten. In den diesem Bibelwort folgenden Versen wird dieser Punkt deutlich erklärt (Römer 5,20–21): „Das Gesetz aber ist nur nebenbei hereingekommen, damit die Übertretung noch größer würde. Wo aber die Sünde zugenommen hatte, da ist die Gnade erst recht überreich hervorgetreten, [21] damit, gleichwie die Sünde königlich geherrscht hat durch den Tod, so auch die Gnade ihre Königsherrschaft ausübe durch (gottgewirkte) Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren HErrn.“ Ist es nicht wunderbar, dass, auch wenn die Sünde mächtig ist, die Gnade immer viel größer und mächtiger sein wird als die Sünde? Wohl kann mich beim Lesen des Wortes Gottes ein überwältigendes Gefühl der Größe der Macht der Sünde befallen; gleichzeitig aber darf ich wissen, dass die Gnade, als die in mir wohnende Lebenskraft Gottes, noch viel mächtiger und kräftiger ist als sie.

Darauf folgen die Worte: „… damit, gleichwie die Sünde königlich geherrscht hat durch den Tod, so auch die Gnade ihre Königsherrschaft ausübe durch (gottgewirkte) Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren HErrn.“ Wie stark ich die Kraft der Sünde in der Welt oder in mir selbst auch erkenne oder fühle, immer darf ich wissen, dass die Gnade größer ist und allezeit den Sieg über die Sünde behält. „Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat!“ (Römer 8,37). Dieses Wort ist wahr. Wer die überfließende Gnade empfängt, herrscht schon in diesem Leben durch Jesus Christus.

Verstehst du nun, wieviel davon abhängt, dass wir täglich vor dem Gnadenthron erscheinen, einerseits in dem Bewusstsein unserer Hilfsbedürftigkeit und anderseits in der vollen Gewissheit, dass die überfließende Gnade, die mächtig genug ist, die Sünde zu besiegen, uns ganz gewiss geschenkt werden wird? Ach, wenn doch nur alle Kinder Gottes erkennen würden, dass der Schemel des Gnadenthrones der Ort ist, wo jeder von uns die Wahrheit des Wortes Gottes erfahren kann: „Gott hat aber die Macht, euch mit jeglicher Gnadengabe reichlich zu segnen, auf dass ihr allezeit in jeder Hinsicht vollauf genug habt und (außerdem noch) reiche Mittel besitzt zu guten Werken (= zu Wohltätigkeitswerken) jeder Art, …“ (2.Korinther 9,8).