Der »Bibel-Prediger«

Prediger Haymo Müller

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... zum Thema: Der Gnadenthron Gottes und des Lammes

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27.10.2020: „Nicht aber ich, sondern Gottes Gnade“

„Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich hat sich nicht erfolglos erwiesen, sondern ich habe weit mehr geschafft (oder: Arbeit geleistet) als sie alle, doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist (oder: gewesen ist)“ (1.Korinther 15,10; H. Menge).

Das Wort „Gnade“ kann in doppeltem Sinn gebraucht werden. In erster Linie sind damit die freien, unverdienten Segnungen gemeint, die Gott über uns ausschüttet, mit denen wir allezeit rechnen dürfen und für die wir ihm täglich danken sollen. Ferner kann damit auch die göttliche Kraft bezeichnet werden, mit der diese barmherzige Liebe in uns wirkt. Die Gnade ist nicht nur eine Eigenschaft Gottes, sondern auch eine Lebenskraft, die jeden Tag und jede Stunde in uns wirkt und uns die Kraft schenkt, Gottes Willen zu tun.

Paulus spricht in diesem Text von Gottes Güte, die ohne eigenes Verdienst das aus ihm gemacht hatte, was er war. Gottes Gnade hatte sich nicht vergeblich um ihn bemüht; auch arbeitete er mehr als alle anderen; Gottes Gnade befähigte ihn dazu. Er empfand dies alles als freie Gnade, die als göttliche Kraft in ihm wirkte.

Lasst uns, wenn wir uns dem Gnadenthron nahen, diese beiden Gedanken festhalten. Gott nimmt uns an und gebraucht und erfüllt uns mit seiner Gnade nicht aufgrund unseres Verdienstes, sondern auf Grund seiner großen Liebe zu uns. Deshalb werden wir fähig, jeden Augenblick des Tages das zu tun, was Gott von uns fordert. Gottes Wort sagt uns: „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken“ (2.Korinther 9,8). Und weiter: „… dessen (= des Evangeliums) Diener ich geworden bin nach der Gabe aus der Gnade Gottes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben ist“ (Epheser 3,7). Dieser ununterbrochene Gnadenstrom gibt uns die Kraft, „reich zu sein zu allerlei guten Werken“.

„Nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“ Das wünsche ich uns alles, dass jedes Nachdenken über die in uns wirkende Gnade Gottes, uns mit dem Wort in Verbindung bringt: „Nicht aber ich, sondern Gottes Gnade.“ Gib den Gedanken über das, was Gott Großes für dich tun kann, weiten Raum in deinem Leben. Beuge dich vor dem Gnadenthron in der vollen Gewissheit dessen, was Gott in seiner Gnade für dich tun kann. „Seid getrost und unverzagt; der HErr wird euer Herz stärken!“